Schöne Wörter aus weltweiten Fremdsprachen


Ein internationales Alphabet

„Yakamoz“, türkisch für „die Widerspiegelung des Mondes im Wasser“, ist das schönste Wort der weltweit. Auf Platz 2 und 3 folgten das chinesische Wort „hu lu“ (schnarchen) bzw. „volongoto“ (luganda für unordentlich, chaotisch). Luganda wird von den Baganda in Uganda gesprochen.
„Ausschlaggebend für die Wahl von yakamoz war die Besonderheit des Wortes selbst. Es zeigt sich, dass es in der türkischen Sprache möglich ist, mit einem einzigen sehr poetischen Wort ein Phänomen zu beschreiben, für das man in anderen Sprachen mehrere Substantive benötigt“ heißt es in der Begründung der Jury.

 

Alphabet mit den schönsten Wörten der Welt

Dieses ist das Ergebnis des Wettbewerbs „Das schönste ABC der Welt“ des Instituts für Auslandsbeziehungen. Lieblingswörtern von 2.469 Menschen aus 58 Nationen sind im Laufe des Jahres 2007 eingegangen. Bewertet wurden die Originalität des fremdsprachigen Wortes, seine kulturelle Besonderheit und die Qualität der Begründung. Das ABC erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern es zeigt die Vielfalt der Sprachen ebenso wie die Vielfalt der (ausländischen) Kulturen.

Die schönste Wörter der weltweit – Fremdsprachige Wörter die begeistern. Unter den eingesandten Wörtern finden sich unter anderem:

  • Ài (Chinesisch: Liebe)
    Das Zeichen sieht schön aus, klingt schön, fühlt sich gut an. Zhu Yi, China
  • Chuchichäschtli (Schweizerdeutsch: Küchenschrank)Chuchichäschtli isch es Wort, wo mier Schwyzer gärn de Usländer vorsäge. Und fascht niemerts cha das Wort usspräche. (Usser mier Schwyzer, natürli !) Das Wort het vieli chs, und die töne  für frömdi Ohre furchtbar chratzig und ruch. Päivi Stalder, Schweiz
  • Gibberish (Schottisch: Schwachsinn)
    Ich mag dieses Wort, weil ich jemandem, der Schwachsinn erzählt, sagen kann: »Du sprichst gibberish !« Es ist ein Nomen für unverständliches Gerede. Manchmal erzähle ich gibberish, wenn ich sehr schnell spreche oder durcheinanderkomme.
    Sophie Clark, Schottlan
  • Ironia (Italienisch: Ironie)
    »Von denen, die niemals lachen, halte dich fern wie vom Unheil« («Di quei tali che non ridono mai, stai lontano come dai guai«), sagte meine Großmutter.
    Die Ironie als Hilfsmittel, das unsere wahren Gedanken verbirgt, das den Menschen sich verstellen lässt, als einziger Fluchtweg aus einem peinlichen Gespräch. Die Ironie ist unbeliebt bei den Mächtigen. Valentina Torrisi, Italien
  • Jabulani (Zulu: Frieden)
    Das Wort »jabulani« kommt aus dem Zululand. Zulu ist eine von elf verschiedenen Sprachen, die in Südafrika gesprochen wird. »Jabulani« bedeutet »Frieden«. Naomi vom Orde, Südafrik
  • Kladderadatsch (Deutsch)
    Ein Wort wie Musik. Beethovens Fünfte klappert als sprachliches Wurmloch in frommer Verlockung: kladderadatsch! Nur wenige Wörter schaffen es, in ihrer Existenz so präsent zu sein, um das Motto des Geschehens gleichklingend und sprachlich äquivalent auszudrücken.
    Das akustische Signal dieses Wortes bedarf keiner Erklärung: Das Stakkato zertrümmerter Buchstaben kündet von zerbrochenen Krügen, fliegenden Tellern und rasantem Wildwuchs. Kladderadatsch, eine Schicksalsmelodie, die keine Noten braucht. Stefan Götz, Deutschland
  • Nagode (Hausa: Dankbarkeit)
    Mein Lieblingswort ist »nagode« – »Dankbarkeit« und »Dankeschön«. Es hat eine doppelte Bedeutung, da es einerseits bedeutet, jemandem eine Freude zu machen und andererseits, sich selbst zu freuen. Dan Basi’ Basi Zage, Kameru
  • Oppholdsvær (Norwegisch: bestimmte Wetterlage)
    Während es in den meisten Ländern die Kategorien »sonnig«, »bewölkt«, »regnerisch« gibt, ist in Norwegen besonders oft von »oppholdsvær«, abgekürzt auch nur »opphold« genannt, die Rede. Wörtlich übersetzt würde es »Aufgehörtwetter« heißen. Es ist ein Wetter, gleich nachdem der Regen aufgehört hat, ein möglicherweise tagelanger Wetterzustand, bevor die Sonne herauskommt oder es wieder regnet. Birte Pedersen, Norwegen, lebt in Ecuador
  • Perekotipole (Ukrainisch: Steppenläufer)
    Zunächst ist »perekotipole« der Name eines buschigen Gewächses, das im Wind wie ein Knäuel über den Boden rollt. Das eng-lische Wort dafür ist »tumbleweed« und das deutsche »Steppenläufer«.
    Des Weiteren bezeichnet es eine Person, die es nicht lange an einem Ort aushält, sondern von einem zum anderen zieht.
    Es wird als Synonym für Sprunghaftigkeit und Unbeständigkeit verwendet, sozusagen für einen »rolling stone«. Anna Levkovych, Ukraine
  • Quietschfidel (Deutsch)
    »Quietschfidel« ist ein Wort, das für mich beinahe immer bewirkt, was es sagt, und das fasziniert mich. Ich muss mindestens kurz schmunzeln, wenn ich es höre oder ausspreche. »Quietschfidel« zaubert mir vergnügte Leichtigkeit ins Herz. Hier treffen sich Lautmalerei und Latein, eigentlich ein komisches Paar! Christina Brudereck, Deutschland
  • Rhabarber (Deutsch)
    Das Wort ist Wortmalerei, drückt Blablabla aus. Sabine Scheibel, Deutschland
  • Sabei (Thailändisch: Ach, wie schön)
    Das wohlklingende Wort ruft in mir ein Gefühl von zufriedenem, innerlichem Glück hervor. Man kann es so oder so betonen, die Assoziationen bleiben immer schön. Als einzelnes Wort bedeutet es: »Ach, wie schön !« oder »Ach, welch wunderbarer Tag. Es geht mir gut«. Sagt man es doppelt, nämlich »sabei-sabei«, dann bedeutet es »spielend leicht, angenehm, ungezwungen«. Betont man die Wörter, dann meint es: »Ach, ein herrlicher Blick« oder »Ach, wie gemütlich hier«. Sabei-sabei ? Dr. Ampha Otrakul, Thailan
  • Tohuwabohu (Deutsch)
    Spricht man dieses Wort auch nur ein einziges Mal aus, sieht und spürt man einen gewaltigen Wirbelwind, der einen leicht umspielt und dann schnell hinter der nächsten Ecke verschwindet. Er ist lang gezogen, auf und ab wogend wie eine Welle, nichts ist mehr, wie es war. Swenja Bauer, Deutschland
  • Zjom-zjom (Ukrainische Abschiedsfloskel)
    »Zjom-zjom« auf Ukrainisch ist ein ostgalizisches Schmankerl im zwischenmenschlichen Verkehr, das lieblich auf der Zunge zergeht. Und wenngleich es eine Abschiedsfloskel ist, lässt ihr einmaliger Wohlklang den Augenblick des Abschieds als einen Heidelberger Studentenkuss in Erinnerung behalten. Oksana Kurylas, Ukraine

 

 

Nebenbei:

Anteeksi, en puhu suomea

Europa wächst zwar zusammen, aber verstehen können wir uns immer noch nicht. Die BBC hilft uns ein wenig näher zu kommen mit ihren Languages of Europe. Hier kann man sich die einfachsten Grundbegriffe in allen europäischen Sprachen vorsprechen lassen.

Die Überschrift heisst übrigens „Tut mir leid, ich spreche kein Finnisch“ und kommt bei nordischen Gesprächspartnern bestimmt gut an.